Digitalisierung geht uns alle an!
Einen erweiterten Einblick in das Projekt DigiMi bietet die neue Broschüre „Digitalisierung geht uns alle an!“ (2024).
Nach dem wir am Ende der ersten Projektlaufzeit mit der Broschüre Digitalisierung partizipativ gestalten vor allem den partizipativen Entstehungs- und Entwicklungsprozess von DigiMi reflektiert haben, liegt unser Fokus nun auf der Praxis. Wir möchten einen breiten und vielschichtigen Einblick in das Projekt geben und sowohl Mitarbeiter:innen des Vereins als auch Teilnehmer:innen aus den Angeboten zu Wort kommen lassen. Dazu haben wir Gespräche in Form von offenen Interviews gemeinsam vorbereitet, aufgenommen, bearbeitet und transkribiert. Kurze Zusammenfassungen sowie Auszüge aus den Interviews finden sich in dieser Broschüre. Die Interviews in voller Länge sind digital verfügbar und können nachgehört werden.
Durch diesen multimedialen und multiperspektivischen Ansatz wollen wir die partizipative Haltung unseres Arbeitens widerspiegeln sowie die vielschichtigen Ebenen von Digitalisierung sichtbar machen und so der Vereinfachung und Individualisierung (von Verantwortung) entgegenwirken, welche wir oft im Rahmen von Digitalisierungsprozessen bemerken.
Was ist das Projekt DigiMi?
DigiMi Digitalisierung Miteinander: partizipative Entwicklung eines offenen Lern- und Beratungsraumes für Arbeitnehmerinnen*/Frauen*/Migrantinnen*
Das Projekt DigiMi wird vom Digifond der Arbeiterkammer Wien seit August 2021 gefördert und bündelt die digitalen Ressourcen und Kompetenzen im Verein. DigiMi bildet eine Schnittstelle aller Arbeitsbereiche, von der aus das gemeinsame Arbeiten und Lernen im Bereich Digitalisierung koordiniert wird. Insbesondere seit der COVID-19-Pandemie stellt der Ausschluss der Zielgruppe des Vereins, Migrantinnen und geflüchtete Frauen auf Grund fehlender Ressourcen und/oder Wissen im Bereich Digitalisierung eine Belastung für alle Mitarbeiterinnen dar und erschwert ihre Arbeit. Um digitales Arbeiten im Verein partizipativ zu gestalten, ist der Zugang und die Teilhabe der Zielgruppe eine Grundvoraussetzung. Daher konzipiert und eröffnet das Projekt einen niederschwelligen Lernraum mit entsprechender technischer Ausstattung, der das Angebot des Vereins ergänzt, die Mitarbeiterinnen entlastet und die Möglichkeit bietet, Arbeitsprozesse gemeinsam neu zu gestalten.
Das Projekt DigiMi setzt sich mit Herausforderungen der Digitalisierung für den Verein in vier Bereiche auseinander:
Partizipative Digitalisierung der Vereins-, Bildungs- und Beratungsarbeit
Hier wird an der partizipative Entwicklung von Digitalisierungsstrategien auf Organisations- und Vereinsarbeitsarbeitsebene gearbeitet. Es geht hier um die Frage der digitalen Infrastruktur und des gemeinsamen (digitalen) Arbeitens in und zwischen den verschiedenen Projekten der Vereins-, Bildungs- und Beratungsarbeit. Ausgangspunkt ist dabei, dass eine digitale Strategie die Komplexität der Arbeitsrealität widerspiegeln soll und daher alle Ebenen des miteinander Arbeitens und ihrer Verflechtungen untereinander mitbedenken muss. Wir sehen die Erarbeitung einer digitalen Strategie als kontinuierliches Projekt, das viel mehr ist als nur das Breitstellen einer technischen Infrastruktur.
Offenes DigiMi Café
Hier geht es um die Auseinandersetzung mit den Fragen und Herausforderungen von Digitalisierung und digital Literacy an kritische und partizipative Beratungsarbeit. Was bedeutet Beratungsarbeit im Kontext verstärkter Digitalisierung? Wie verändert sich Beratung? Welche Ressourcen, Rahmenbedingungen, Konzepte und Strategien braucht es um kritische und ermächtigende Beratungsarbeit fortzuführen. Duch die partizaptive Entwicklung eines offenen Lern- und Beratungsraum sollten Strategien als Antworten auf diese Fragen erabeitet werden.
Digital Literacy Workshops im DigiMi Café
Hier arbeiten wir an Methoden und Ansätze und der Entwicklung eines Konzepts zur kritischen und partizipativen (Basis)Bildungsarbeit im Kontext zunehmender Digitalisierung und digital literacy basierend auf einer Workshopreihe.
Veranstaltungen, Workshops und Gesprächsräume
Verstärkte Sichtbarkeit der Herausforderungen von zunehmender Digitalisierung und Digital Literacy aus der Perspektive kritischer Beratungs- und (Basis)bildungsarbeit
Projekt DigiMi zum und Nachhören und -lesen
Julija Stranner (Verein Piramidops), Selma Mujić (Verein LEFÖ) und Elisabeth Lechner (Digifonds AK Wiem) sprechen in der Sendung „Punkt Eins: Alles digital – aber auch für alle?“ (ORF/Ö1) am 12.12.2022 über Strategien inklusiver Digitalisierung.
Punkt Eins: Alles digital – aber auch für alle?“ (ORF/Ö1) am 12.12.2022
Im Gastblog auf derstandard.at erklären Julija Stranner (Verein Piramidops) und Selma Mujić (Verein LEFÖ), wie Vereine helfen können, die Digitalisierung zugänglicher und inklusiver zu gestalten.
Blog /Julija Stranner, Selma Mujić, derstandard.at, 11.11.2022
Offenes DigiMi Café ab Januar 2024
Jeden Mittwoch ist das DigiMi Café für alle Frauen geöffnet, die Unterstützung mit digitalen Anliegen (scannen, kopieren, Online-Formulare ausfüllen etc.) benötigen oder die Infrastruktur vor Ort zum Lernen und Arbeiten nutzen wollen.
Eine Basisbildner:in und eine Beraterin unterstützen bei der Bearbeitung von digitalen Anliegen.
Der Raum bietet Platz für ca. 6 Frauen.
Infrastruktur:
- 6 Tablets (Android)
- 12 Headsets
- 3 Laptops (Windows)
- Internet (WLAN)
- Scanner
- Drucker
Öffnungszeiten
Mittwoch:: 09:00 bis 12:00 Uhr (Änderungen vorbehalten)
Sprachen: Deutsch, Türkisch, Englisch, Spanisch
Adresse und Kontakt
Lerncafé, Volkertplatz Nr. 12, 1020 Wien
Email: digimi(at)piramidops.at
Digital Literacy Workshops im DigiMi Café – Nov. 2022 bis Dez. 2023
Teilnahme nur mit Anmeldung.
Jeden Donnerstag wird das DigiMi Café ab November 2022 bis Dezember 2023 als Werkstattraum interessierten Frauen* aus unseren bestehenden Angeboten offenstehen. Dabei werden die Werkstattinhalte und -methoden in den Gruppen gemeinsam weiterentwickelt. Für die Teilnahme ist eine Anmeldung notwendig.
Arbeitssprache: Deutsch
Anmeldung: digimi(@)piramidops.at
Veranstaltungen und Workshops (Rückblick)
Veranstaltung: <system error> Mehrfachbenachteiligung im digitalen Raum: Migration, Prekarität und Geschlecht
07.12.2022
Am 07.12.22 diskutietren wir von 16 – 19 Uhr über digitale Inklusion bei der Veranstaltung:„<System Error> Mehrfachbenachteiligung im digitalen Raum: Migration, Prekarität und Geschlecht“. Digitalisierung verändert soziale Wirklichkeiten und wie wir uns darin bewegen und begegnen. Technische Transformationen bedeuten immer auch gesellschaftliche Veränderungen. Wir werfen einen kritischen Blick auf Prozesse der Digitalisierung und fragen: Wer redet hier mit? Welche Bedürfnisse und Perspektiven werden gehört und mitgedacht? Wer gestaltet mit und wer soll sich anpassen? Wo wirkt Digitalisierung ausschließend? Wer wird ausgeschlossen? Und wie müssen digitale Angebote und Plattformen, Projekte und Strategien zur Digitalisierung sowie die Gespräche und Verhandlungen darüber gestaltet werden, um soziale Ungleichheitsmuster nicht zu reproduzieren und den digitalen Raum gerechter zu machen?.
Programm:
16:00 – Digifonds Projektvorstellung auf Marktständen
Verein Piramidops (frauenstimmen.podcast), Integrationshaus Wien, LEFÖ
17:10 – Podiumsdiskussion mit Publikumsbeteiligun
– Julija Stranner, Piramidops
– Selma Mujić, LEFÖ
– Nadja Bergmann, L&R Sozialforschung
– Alexandra Prinz, Magistratsdirektion der Stadt Wien, CIO-Office (Fokus: IKT-Strategie)
– Asiye Sel, AK Wien, Abteilung Frauen und Familie
– Heidrun Strohmeyer, BMF (Fokus: Digitalisierung & Bildung)
Die Veranstaltung wurde gemeinsam mit den folgenden Vereinen organisiert: Verein Projekt Integrationshaus und LEFÖ – Beratung, Bildung und Begleitung für Migrantinnen*. In Kooperation mit der Arbeiterkammer Wien.
Workshop: Digital Literacy in der (Basis)Bildungsarbeit
18.10.2022
Im Rahmen eines Workshops tauschten wir uns mit Kolleg:innen aus der Bildungsarbeit aus und dikutierten die folgenden Fragen:
– Was braucht es, um Digitalisierung weniger ausschließend zu gestalten?
– Welche Strukturen und Ressourcen braucht es wo und woher?
– Was ist dabei im Kontext der (Basis)Bildungs- und Beratungsarbeit mit geflüchteten und migrierten Frauen besonders zu beachten?
– Welche Forderungen können wir als Expert:innen der (Basis)Bildungs- und Beratungsarbeit dabei an Politik- und Gesellschaft formulieren?
Workshop: Digitalisierung und Digital Literacy in der (Basis)Bildung mit Migrant:innen – Austausch und Vernetzungstreffen für Trainer:innen (Werkzeuge und Methoden)
10.12.2021
In unserem ersten Workshop wollen wir einen Raum schaffen, um uns darüber auszutauschen, wie wir Werkzeuge und Methoden zur eingebetteten digitalen Bildung in unsere konkreten Basisbildungskontexte übersetzen. Welche Herausforderungen und Barrieren ergeben sich dabei? Welche Strategien werden in den unterschiedlichen Bildungssituationen entwickelt, um diesen zu begegnen?